Sie sind hier:

Smartphones und das moderne Leben: Nomophobie und Phubbing

Sind sie nicht schön, diese Smartphones? Und so praktisch! Man ist überall und zu jeder Zeit erreichbar; es gibt keine Situation, in der man es nicht gebrauchen könnte. Es ist sozusagen unentbehrlich. Wozu sollte man es noch aus der Hand legen.

Aber ein Tag ohne Smartphone, das wäre sicher nicht schlimm ...

Doch was, wenn jemand mich erreichen will? Ich kann mich nicht mit anderen unentwegt austauschen, weil ich mich gerade in einem Funkloch befinde; das, was in der Welt passiert, zieht an mir vorbei, ohne dass ich etwas davon mitbekomme. Es gibt keine Möglichkeit, sich auf dem Laufenden zu halten und Inge wollte sich doch noch wegen des Kühlschranks melden. Oh, Gott, was mach ich nur?

Klingt überspitzt? Ist es keineswegs und das Ganze hat auch einen Namen: „Nomophobie“.

„Nomophobie“ bezeichnet die Angst, mobil unerreichbar für soziale und geschäftliche Kontakte zu sein. Laut einer Studie des britischen Marktforschungsunternehmen „OnePoll“ sind im Jahr 2012 bereits 66 % der Briten von der „Kein-Mobiltelefon-Angst“ betroffen.

Ein anderes Kunstwort bezeichnet ein Phänomen, das wir alle täglich und weltweit beobachten können: in Restaurants, auf Partys, beim Spazierengehen und im privaten Kreis. Statt sich miteinander zu unterhalten, wird das Smartphone gezückt, um noch eben einmal die Mails zu checken oder den Rest der Welt darüber zu informieren, was man gerade tut und wo man sich befindet. Auch hier hat man, diesmal in Australien, einen Begriff dafür gefunden: „Phubbing“.

„Phubbing“ ist ein englisches Kofferwort und setzt sich zusammen aus den englischen Wörtern „phone“ (Telefon) und „snubbing“ (von snub = schroffe Ab-, Zurechtweisung). Es bezeichnet die Angewohnheit, sich mit dem Handy oder Smartphone zu beschäftigen und dadurch die Menschen, mit denen man gerade gesellschaftlich verkehrt, zu vernachlässigen.

Wie die Zukunft aussieht, weiß man nicht, vielleicht wird die zwischenmenschliche Kommunikation bald überwiegend digital ablaufen. Denn - wozu den Mund fusselig reden, wenn man das alles auch per Smartphone erledigen kann.

Es gibt sogar inzwischen eine Initiative gegen Phubbing, die auf einer nicht ganz so ernst gemeinten Website detailliert zur Unterbindung aufruft. Also bitte gleich das Smartphone nehmen:
www.stopphubbing.com

Datenschutzkonforme Social-Media-Anwendungen

Zurück